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  1. Am Ende wurde es spannend – in der finalen neunten Runde, in der drei Spieler noch den Titel hätten erringen können. Vor der neunten Runde der 51. Deutschen Meisterschaft im Schnellschach waren Titelverteidiger FM Marian Can Nothnagel, IM Florian Grafl und FM Pascal Barzen punktgleich. „Alle im Saal in Neuwied haben natürlich dem Lokalmatador die Daumen gedrückt“, sagte Hauptschiedsrichterin Sandra Schmidt. Barzen von der SG Trier. Der gewann auch gegen Xiang-Tobias Peng, war aber darauf angewiesen, dass im direkten Duell zwischen Nothnagel und Grafl ein Remis herauskommt. Dr. Florian Grafl, der Spieler des FC Bayern, gewann - und holte sich dank besserer Wertung den Titel.

  2. Mit 7,5 Punkten aus 9 Partien hat der Norweger Elham Almar das Pfingst-Open in München vor 160 Spielerinnen und Spielern aus 38 Nationen gewonnen. Hinter der Nummer eins der Welt Magnus Carlsen gilt der 20-jährige Amar als eine der großen Hoffnungen des norwegischen Schachs. 2022 wurde er Internationaler Meister, 2024 Großmeister. Schon im November 2023 stand er bei 2586 Elo, ein Zwischenhoch. Im Frühjahr 2025 hat er die Bronzemedaille bei der Junioren-WM gewonnen. Jetzt in München hat er sich mit seinem Turniersieg in der Weltrangliste erstmals über Elo 2600 katapultiert – als sechster Norweger jemals, dem das gelungen ist.

    Vor der letzten Runde stand fest, dass ihm ein halber Punkt zum Turniersieg reichen würde. Mit einen schnellen Remis gegen den bulgarischen Großmeister Momchil Petkov sicherte sich Amar Platz eins und 4.000 Euro Preisgeld. Ebenfalls auf 7,5 Punkte kam der Aserbaidschaner Eltaj Safarli, der mit einem Schlussrundensieg gegen den topgesetzten Kirill Alekseenko gleichzog, aber in der Zweitwertung knapp zurücklag.

  3. Für alle, die noch nie da waren (was im Schach eigentlich unvorstellbar ist): Viernheim, so heißt es im Internet-Lexikon, ist eine mittlere Industriestadt nordöstlich von Mannheim im Wirtschafts- und Ballungsraum Metropolregion Rhein-Neckar. Sie ist mit rund 35.600 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im südhessischen Landkreis Bergstraße. Und sie ist die neue Pokal-Hauptstadt im Schach. DPMM-Sieger. Gewinner der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft. Zur besseren Einordnung: „Wir haben den DFB-Pokal des Schachs gewonnen“, sagte am Tag nach dem Triumph GM Dennis Wagner, sichtlich stolz: „Der Titel ist auch für mich etwas Besonderes.“ Wenngleich auch keine Millionen an Siegprämien und TV-Geldern wie im Fußball fließen – es ist aber nun einmal ein Titel. Und für die Stadtväter sowieso ganz wichtig, betonte auch Vereinschef Stefan Martin im Gespräch mit Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: „Die waren im Rathaus richtig gespannt, ob wir es schaffen und wollen uns natürlich auch gebührend ehren.“ Ja, der SC Viernheim hat endlich auch diese lang ersehnte Trophäe im Schrank. Der Deutsche Meister von 2024 gewann am Sonntag in Augsburg die Deutsche Pokal-Mannschaftsmeisterschaft. Zum ersten Mal – ausgerechnet gegen den Rekord-Pokalsieger und ewigen Rivalen OSG Baden-Baden. Und das in einem Duell, das spannender kaum hätte verlaufen können. „Wir sind so oft knapp gescheitert, dass dieser Titel nun richtig guttut“, so Dennis Wagner – für den es persönlich übrigens auch das erste Mal war.

  4. Am Ende war nur noch: Erschöpfung. „Wir waren alle nur noch platt“, sagte Paul Meyer-Dunkervom ehrenamtlichen Öffentlichkeitsteam der Deutschen Schachjugend bei den Deutschen Einzelmeisterschaften in Willingen. Viel Arbeit, wenig Schlaf – bis am Wochenende die neuen Deutschen Meister gekürt wurden, die wir auf dieser Seite im Block vorstellen. „Eine tolle Veranstaltung mit sehr viel ehrenamtlichen Engagement, für den es zu danken gilt“, sagte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach bei der Siegerehrung. Für den Abschlussabend wurde der Spielsaal umgebaut und über 1000 Menschen fanden Platz.

  5. Für den gerade einmal 13 Jahre alten Verein aus Augsburg wird es der Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte. Nachdem 2023/24 nur knapp der Aufstieg in die zweite Bundesliga aufgrund von Formalitäten verfehlt wurde, haben es die Schachfreunde Augsburg nun doch auf eine große Bühne geschafft. Der Drittligist aus Schwaben darf sich bei der Endrunde der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft (DPMM) mit gleich drei Erstligavereinen der Spitzenklasse messen: Schachclub Viernheim, OSG Baden-Baden und Schachfreunde Deizisau. Und das zuhause, praktisch im eigenen Wohnzimmer, genauer gesagt dem "Kongress am Park", einem Veranstaltungszentrum im Augsburger Stadtteil Göggingen.

    Werden die Augsburger die Großen ärgern können? "Da kommen ein paar Kreisligaspieler daher und schon sind sie – dank fleißigen Trainings – auf Augenhöhe mit den Großmeistern aus Viernheim, Baden-Baden und Deizisau." schreibt Alex Dommnich auf der Augsburger Website. Ein "spektakuläres" Wochenende und ein "Schachfest" erwartet uns. Und Augsburg wird "sicher genauso furchtlos" die Pokal-Endrunde bestreiten, wie der Weg dorthin nicht ohne Hürden war.

  6. In Neuwied am Rhein beginnt am 14. Juni die Deutsche Meisterschaft im Schnellschach. Großmeister oder gar Nationalspieler sucht man dort vergebens, was sich auch mit der Turnierordnung erklärt, wonach die Landesverbände ein bis drei Spieler melden können. Und einer der 101 aktuell bei der FIDE registrierten deutschen Großmeister spielt selten die Qualifikationsturniere der Landesverbände mit. Automatisch qualifiziert ist natürlich der Titelverteidiger FM Marian Can Nothnagel aus Darmstadt. Der beim SK Bickenbach aktive 25-Jährige ist nach Schnellschach-Elo die Nummer eins und gehört wieder zu den Favoriten. Von den vier teilnehmenden Internationalen Meistern scheint C-Kaderspieler Bennet Hagner das größte Potential haben, vorn mitzumischen. Doch seine Schnellschach-Elo ist fast 250 Punkte niedriger als seine klassische Elo.

    Und da ist da noch Christian Glöckler, über den sein Trainer GM Thomas Pähtz am 1. Juni auf Facebook schrieb: "Ich bin sehr stolz auf meinen Schützling. Er hat sich im Juni 2025 auf Platz 5 der Weltrangliste in seiner Altersklasse hochgearbeitet. Im Blitz, seiner Spezialdisziplin, liegt er sogar auf Platz 1." Der 13-jährige Christian zeigte eindrucksvoll sein großes Talent bei der Deutschen Blitzschachmeisterschaft kürzlich in München. Er besiegte nicht nur die Nationalspieler GM Frederik Svane und GM Matthias Blübaum, sondern wurde auch noch sensationell Zweiter. Nur GM Rasmus Svane, dem er unglücklich unterlag, kam vor ihm durchs Ziel. Ob Christian nun ein ähnlicher Erfolg in Neuwied gelingt, wo die Konkurrenz doch um einiges schwächer ist?

  7. Die Main-Taunus-Schachvereinigung wird 100 Jahre alt und feiert ihren Geburtstag in diesem Jahr mit zahlreichen Veranstaltungen. Geplant sind "Schulschachturniere an Grund- oder weiterführenden Schulen, Turniere für Freizeitspielerinnen und Freizeitspieler, sowohl im klassischen Schach oder auch im Freestyle-Schach (Chess 960), bis hin zu regionalen und nationalen Meisterschaften." wie uns MTS-Pressewart Günter Wagner schrieb. Um das Jubiläum dauerhaft zu würdigen ist eine 76-seitige Festschrift erschienen, die "sowohl über die 100-jährige Geschichte des Verbandes als auch ausführlich über die diesjährigen Jubiläumsaktivitäten in den Mitgliedsvereinen" berichtet.

    Mit über 1.200 Spielern in 23 Vereinen ist die Main-Taunus-Schachvereinigung einer der mitgliederstärksten Schachbezirke im Hessischen Schachverband. Das Einzugsgebiet des Bezirks erstreckt sich von vom Taunus im Norden bis Groß-Gerau im Süden und von von der Main-Mündung am Rhein im Westen bis Frankfurt-Griesheim im Osten.

    Lesen Sie nachfolgend die Pressemitteilung der Main-Taunus-Schachvereinigung. (fb)

  8. Endspurt bei den Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften in Willingen. Bei einem Event, das mehr zu bieten als sportliche Wettkämpfe. Mit über 850 Spielerinnen und Spielern in den Meisterschaften und weit über 1000 Anwesenden - Trainer, Trainerinnen, Besucher, Besucherinnen und Mitreisende - sind diese Titelkämpfe eines der größten Turniere Deutschlands. Und Willingen 2025 ist auch Ausbildungsstätte, Jugendfreizeit, hat seine eigene tägliche Zeitung - und Veranstaltungen mit gesellschaftlichem Engagement als Hintergrund. „Das ist eine richtige coole Veranstaltung, wo die deutsche Schachjugend ihren ausgeprägten Teamgeist pflegt“, sagt Paul Meyer-Dunkergegenüber dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: „Bei der Schachjugend gibt es sehr viel junges Ehrenamt, das leidenschaftlich mit anpackt.“ Der Präsident des Berliner Schachverbandes und DSB-Referent E-Sports, selbst auch mit 33 Jahren noch ein Kind der DSJ, arbeitet im Öffentlichkeitsteam in Willingen mit – und hat auch die Infos für diesen Zwischenbericht geliefert. Am Samstag gehen die Turniere zu Ende, am Sonntag ist Abreisetag.

  9. Vom 9. bis zum 15. Mai 2025 fanden zum dritten Mal die Deutschen Einzelmeisterschaften des Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbundes (DBSB) im Hotel „Stadt Baunatal“ in der gleichnamigen Stadt bei Kassel statt. Die Mitarbeiter des Hotels achteten stets darauf, dass die blinden und sehbehinderten Menschen ihren Aufenthalt genießen konnten. Auch der weiträumige Spielsaal bot ausgezeichnete Spielbedingungen. Alle hatten an den großen Tischen viel Platz, nicht nur für ihre Blindenschachbretter, sondern auch für das dazu gehörige Material.

  10. Nach elf Jahren kehren die morgen startenden Deutschen Senioren-Einzelmeisterschaften nach Bad Neuenahr-Ahrweiler zurück. Wie 2014 ist das Kurhaus der Austragungsort. Das Haus wurde bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 schwer beschädigt. Das Gebäude hielt zwar den Wassermassen stand, aber das Erdgeschoss wurde komplett zerstört, die oberen Etagen blieben zum Glück unversehrt. Die Steigenberger-Gruppe entschloss sich zu einer umfassenden Modernisierung, die nach rund drei Jahren abgeschlossen wurde. Am 1. Juni 2024 öffnete das Kurhaus wieder. Gottfried Schumacher, selbst langjähriger Teilnehmer der Meisterschaften und aktuell im Orgateam, fasste die Ereignisse in einem Grußwort zusammen: "Freuen Sie sich auf eine schöne Sommerzeit im neuen Gewand unseres Kurhauses! [...] Ich [konnte] mich [selbst] überzeugen, alles ist angerichtet in edler Atmosphäre. Dennoch ist noch nicht alles perfekt aufgebaut nach der verheerenden Flutkatastrophe vom Juli 2021, das Stadtbild sieht wieder gut aus, nicht überall wie gewünscht, aber die Infrastruktur hinsichtlich städtischen Lebens funktioniert wieder. Machen Sie sich auf den Weg vieles Spannendes zu entdecken."

  11. Die wichtigste Botschaft ist klar: Es müsse mehr getan werden für den Leistungssport als zuletzt. Vor allem der Sparzwang beim Deutschen Schachbund hat die Athletinnen und Athleten stark betroffen. Auf die Fragen von Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit antworteten WGM Josefine Heinemann und GM Matthias Blübaumohne Scheu - sehr offen, auch kritisch. Die als Aktivensprecherin kürzlich einstimmig von den Kaderathletinnen wiedergewählte Heinemann hat bereits zwei Jahre Amtserfahrung - und entsprechend einen größeren Wissensschatz in diesem Bereich als ihr männliches Pendant Matthias Blübaum, der das Amt von GM Rasmus Svane übernommen hat. Aber eines wird klar, und das weiß man auch in der Schachszene: Die beiden sind zwei kritische Stimmen, die auf Gehör im Präsidium drängen.

  12. Das Drama beim Bundeskongress in Paderborn verfolgte er live – bei SchachdeutschlandTV. Erst fiel bei der Wahl zum Referenten für Seniorenschach Wolfgang Fiedler durch, dann auch noch der per Telefon mobilisierte Gerhard Meiwald. Also: Kein Nachfolger für den scheidenden Wolfgang Block, dem das Präsidium noch einmal großen Dank für seine verbindende und erfolgreiche Arbeit aussprach. Wolfgang Cleve-Prinz schüttelte vor dem Computerschirm den Kopf, ein wenig fassungslos, dachte nach – und kam zu dem Entschluss: „Es darf nicht sein, dass eine solch große Gruppe im Deutschen Schachbund nicht repräsentiert wird.“ Rund ein Drittel aller DSB-Mitglieder sind schon im Seniorenbereich zu verorten – mancher fühlt sich zwar noch nicht so, aber der Pass sagt was anderes. Cleve Prinz, Jahrgang 1956, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, besprach sich mit seiner Frau, Mittwoch versandte er die Bewerbung – und seit Freitag hat er es schriftlich vom Präsidium des DSB: Er ist neuer Seniorenreferent, erstmal kommissarisch. „Herzlichen Dank für Ihre Bereitschaft, diese Position zu übernehmen“, kabelte DSB-Präsidentin Ingrid Lauterbach in den Westerwald, „ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit!“

  13. Die ganz großen Namen fehlen – und das ist auch erklärbar, sagt Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler: „Die Spielerinnen und Spieler wägen natürlich den Nutzen ab.“ Eine Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften, die am Wochenende (7. bis 15. Juni) in Willingen beginnen, könne unter drei Motiven erfolgen, so Vökler Erstens: Ruhm und Ehre. Will man den Titel unbedingt mal in der eigenen Vita haben? Zweitens: Braucht man den Titel, um in den DSB-Kader zu kommen? Drittens: Wie scharf ist man auf den Freiplatz für die Jugend-WM oder -EM? Auf Spieler wie IM Leonardo Costa, demnächst Großmeister, IM Christian Glöckler oder FM Hussain Besou (im letzten Jahr noch dabei), deren Turnierkalender voll ist, üben die Deutschen Meisterschaften entsprechend nicht mehr den ganz großen Reiz aus. Hinzu komme die Kosten-Nutzen-Rechnung. Neun Tage Willingen, das seien auch gut und gerne mal 700 bis 800 Euro Kosten. Und mancher Jungstar war zuletzt (Stichwort München) schon stark eingespannt. Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel. München-Starterin WFM Lisa Sickmann (startet im offene Feld U16) und WFM Katerina Bräutigam, zwei der größten weiblichen Talente, sind mit dabei. Das DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit bietet einen große Vorschau zu den Jugend-Titelkämpfen.

  14. Im Rahmen der ECU-Seminarreihe 2025 findet am 26./27. Juli 2025 jeweils von 10 Uhr bis 13 Uhr ein Webinar zum Thema Swiss Manager auf Deutsch statt. Das Webinar wird von der Internationalen Schiedsrichterin Sandra Schmidt sowie dem Internationalen Schiedsrichter Frank Jäger durchgeführt.

  15. Dieser Tag erreichte uns eine Mail von Rosi Roderburgvom Verein "Hoffnung und Glück für Kenia". Die ehrenamtliche Mitarbeiterin des Münchner Vereins schilderte uns eine Geschichte, die einmal mehr zeigt, welche Chancen der Schachsport auch für benachteiligte Kinder eröffnet. Es ist die Geschichte des neun Jahre alten Fidel Ayoti, der seine große Leidenschaft und neue Hoffnung gefunden hat - dank der Unterstützung des deutschen Vereins, der bei seiner Arbeit auch auf den Schachsport setzt. Als Teil eines Bildungsprogramms. Man habe es sich zum Ziel gesetzt, so Roderburg, durch verschiedene Formen der Patenschaft Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen - ein Mittel der Glücksspender: Schach. "Denn Bildung ist so viel mehr als nur Lesen, Schreiben und Rechnen: Bildung ermöglicht Menschen, ihre Potentiale zu entdecken, sich zu entfalten und ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen", betont Roderburg. Schachtalent Fidel ist dafür ein Musterbeispiel.

  16. Am Ende traf der Präsident des Bayerischen Schachbundes, Ingo Thorn, den Nagel verbal auf den Kopf. „Vielen Dank an Klaus!“ Thorn, der selbst schon mehrfach Versammlungsleiter war und um die Schwere des Amtes weiß, dankte Klaus Deventer. Der hatte den Bundeskongress souverän geleitet, so umsichtig wie es vielleicht nur ein Internationaler Schiedsrichter kann. Bestens vorbereitet, regelsicher, immer mit offenem Ohr für alle, deeskalierend – und mit rascher Auffassungsgabe, wenn mal kurz was aus dem Ruder zu laufen drohte. Kicker-Note eins, ab in die Elf des Tages! „Klaus hat einen Super-Job gemacht“, sagte auch Ingrid Lauterbach, die alte und neue Präsidentin des DSB am Ende des zweiten Versammlungstages, als Ehrenpräsident Herbert Bastian davon sprach, nunmehr seien „alle ermüdet“. Er klang dabei trotzdem frohen Mutes. Zufrieden gingen fast alle kurz vor 13 Uhr nach Hause. Die erwarteten beinharten Zweikämpfe und Spitzfindigkeiten waren selten bei diesem Bundeskongress, es herrschte viel Fairplay und Einsicht. „Es war schon anstrengend, hat aber alles gepasst“, sagte das neue Präsidiumsmitglied Jannik Kiesel.

  17. Die Entscheidung fiel im Hotel Vivendi, inmitten eines Paderborner Industriegebiets.Heute um 15 Uhr. Da spuckte die Wahlmaschinekeinen Neubeginn, sondern ein “Weiter so” aus. Die Delegierten des Deutschen Schachbundes wollen mehrheitlich Kontinuität an der Spitze. Ingrid Lauterbach bekam 116 Stimmen, ihr Herausforderer Paul Meyer-Dunkernur103. Damit bleibtdie 64-Jährige Präsidentin des Deutschen Schachbundes - geht in ihre zweite Amtszeit. Ich freue mich und bedanke mich für das Vertrauen”, sagte Lauterbach mit einem Lächeln: “Seit ich einen Gegenkandidaten bekommen habe, haben mir viele gesagt, was für einentollen Job ichdochgemacht habe – zwei Jahre lang hatte ich nichts dergleichen gehört. AlleAnspannung war in diesem Moment weg.Kurz darauf komplettierte sich das Präsidium im Sinne von Lauterbach. Vizepräsident Sport bleibt ihr VertrauterProf. Dr.JürgenKlüners,der allerdings nicht das Votum als Stellvertreter der Verbandschefin bekam. Das erhielt der alte und neue Vizepräsident Finanzen, Alexander vonGleich. Neuer Vizepräsident Verbandsentwicklung ist JannikKiesel, geboren im Jahr 2000. Er verjüngt das bisherige Präsidium, weil Guido Springer nicht mehr antrat.

  18. Eine Wahlentscheidung ist schon gefallen – vor dem Bundeskongress an diesem Samstag und Sonntag in Paderborn. Per Briefwahl wurden von den Kaderathletinnen und -athleten des DSB die Aktivensprecher gewählt. Auf GM Rasmus Svane, dem von Seiten des DSB Sport-Vizepräsident Jürgen Klüners noch einem großen Dank aussprach, folgt GM Matthias Blübaum. Er wurde (bei einer Enthaltung) einstimmig gewählt. Bei den Frauen ist Kontinuität angesagt. WGM Josefine Heinemann, die nach Ansicht des Präsidiums auch einen sehr guten Job gemacht hat, trat erneut an – und wurde einstimmig bestätigt. Die beiden sind stimmberechtigte Mitglieder der Leistungssportkommission und nehmen auch an Präsidiumssitzungen teil. So gesehen gehören sie natürlich auch zur Schar der Neugierigen, die gespannt sind – auf den Showdown in Ostwestfalen.