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  1. Das Turnier ist ein besonderes – und jetzt bekommt es auch eine besondere Location, die dieses stärkste und hochdotierteste Jugendturnier Deutschlands verdient hat. Und dazu, en passant, noch einen Bruder. Die Rede ist vom Berlin-U25-Open, das in diesem Jahr (14. bis 16. November) mit der Deutschen Meisterschaft im Schach960-Format stattfinden wird. Die Kooperation zwischen dem SV Königsjäger Süd-West, dem Berliner Schachverband (BSV) und dem Deutschen Schachbund (DSB) wird damit auf eine neue Ebene gehoben. „Das werden zwei coole Formate an einem coolen Ort“, sagt Paul Meyer-Dunker, Präsident des BSV, der als Ausrichter des Schach960-Turniers fungiert. „Wir freuen uns sehr, dass das Berlin-U25-Open nun nicht mehr nur einen einzigartigen Preispool, sondern auch eine in der Schachwelt einzigartige Location zu bieten hat“, sagt Jonathan Born, zweiter Vorsitzender des SV Königsjäger und Hauptorganisator. Die drei Kooperations-Partner haben diesmal richtig groß gedacht. Es wird Schach im Berliner Olympiastadion geben.

  2. Schach und seine besonderen Geschichten – bei der Deutschen Amateurmeisterschaft. Der älteste Teilnehmer war der 90-Jährige Egon Raitza, die jüngste Spielerin Thea Jöhnke mit sechs Jahren. Aber dahinter steckt noch eine ganz ander Geschichte in Travemünde - von einem späten Liebesglück.

    Der Reihe nach: Egon Raitza, der stets adrett gekleidete, im weißen Hemd spielende Senior startete im durchaus leistungsstarken C-Turnier, holte eineinhalb Punkte. Allein das wäre schon bemerkenswert. Aber: In Travemünde ging auch die 78jährige Rosemarie Müller-Raitza an den Start. Bis September 2022 startete sie noch als Rosemarie Müller. Über den Schachsport fand sie eine neue Liebe – Egon Raitza. „Man kann sagen, Schach macht einfach alles möglich“, sagte Rosemarie Müller-Raitza und lacht: „Der Schachsport hält halt jung.“ Auch in Sachen Liebe. Seit 2019 sind die beiden ein Paar, drei Jahre später wurde geheiratet. Spätes Glück – dank Schach. „Wir haben uns oft auf Turnieren getroffen“, so Egon Raitza, dass wir irgendwann gesagt haben: Mensch, wir verstehen uns so gut – wir können auch ein Doppelzimmer nehmen.“

  3. Mit den Meisterschaften im Blitzschach endeten gestern in München die Deutschen Meisterschaften 2025. Im offenen Turnier siegte GM Rasmus Svane überlegen, wobei er seinen hartnäckigsten Verfolger Christian Glöcklererst im direkten Duell in Runde 19 abschütteln konnte. Der 13-jährige Christian, dessen Partien eifrig von seinem Vater Jens verfolgt wurden, lag nach 7 Runden sogar allein in Führung - mit 7 Punkten! Es folgten zwei Niederlagen, aber Christian kam zurück und besiegte erst GM Frederik Svane und danach den zweifachen Deutschen Blitzmeister IM Ilja Schneider.

    Mehr Mühe ihre Konkurrenz auf Distanz zu halten hatte Favoritin IM Dinara Wagner im Frauenturnier. Doch im letzten Turnierdrittel konnte auch sie noch zulegen und sich absetzen. Lediglich FM Lara Schulze konnte noch etwas mithalten und souverän Platz zwei belegen.

  4. Eines vorneweg: Diese Geschichte hat ein Happyend – und das ist auch gut so. Denn sonst müsste man die Geschichte erzählen, wie ein 17jähriger Sportler ohne eigenes Verschulden um die Früchte seiner Arbeit gebracht wurde. Es geht um IM Leonardo Costa. Der bei den Deutschen Meisterschaften in München 4,5 Punkte aus neun Partien erzielte – und seine dritte Norm für den Großmeistertitel holte. Seine dritte GM-Norm? Moment, hatte er die nicht schon? Ja, alle dachten, er hätte sie. Dann kam der Weltverband FIDE – und Costa drohte zwischen die Mühlen der Bürokratie und der großen Politik zu geraten, dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Aber das Talent nahm den Kampf an. „Gut“, sagte er in München, „dann muss ich halt hier noch eine Norm machen.“ Gesagt, getan. Er kam, sah und siegte. „Costa“, lobte Bundestrainer GM Jan Gustafsson, „ist für mich die positive Überraschung.“ Ein Schach-Thriller - aber erzählen wir ihn der Reihe nach.

  5. Während in der Deutschen Einzelmeisterschaft nach Runde 8 der Titel vorzeitig an Vincent Keymer vergeben war, kulminierte die Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft zu einem packenden Titelwettlauf zwischen IM Dinara Wagner und WGM Hanna Marie Klek, der erst im Schnellschachstichkampf entschieden wurde. Hier behielt Wagner souverän mit 2:0 die Oberhand und holte sich die erste Deutsche Meisterschaft.

  6. Als Bahnchef muss er sich bisweilen fühlen wie ein Schachspieler, der schwer unter Druck steht. Man könnte sagen, mit Blick aufs marode Schienennetz: Hier fehlt ein Turm, dort ein Springer - und der Gegner macht gewaltig Druck mit seinen Läufern. Am heutigen Freitag wird er von all dem mal ein bisschen abschalten und nach München anreisen: Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz. Mit ein bisschen Glück, sagt er, kann er noch ein bisschen was von der letzten Runden in der Meisterklasse sehen – ansonsten ist er in jedem Fall beim Galaabend zum Abschluss dabei. Und Deutschlands oberster Eisenbahner, einst auch ein sehr erfolgreiche Schachspieler (der immer noch 2250 Elopunkte auf dem Konto hat), sitzt am Samstag im Fat Cat in München auch am Brett. Beim 1. Krulich-Cup, einem Tandem-Turnier, bei dem acht bekannte Persönlichkeiten jeweils mit einem Großmeister im Team spielen. Im Interview mit Matthias Wolf vom DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit spricht Lutz darüber, warum Schach wie das wahre Leben ist – und man bei diesem wunderbaren Spiel viel fürs Leben lernen kann. Kurzum: Wenn schwierige Stellungen klare und konsequente Züge erfordern.

  7. Morgen geht es um alles, sagte DSB-Kommentator GM Klaus Bischoff zum Abschied der gemeinsamen Analyse zu WGM Hanna Marie Klek. „Ja“, sagte sie – und lächelte. Showdown morgen in Runde neun bei den Meisterklasse-Frauen. Zwei Nationalspielerinnen, jeweils sechs Punkte. Klek oder IM Dinara Wagner holen den Titel bei den 96. Deutschen Meisterschaften. Und: Der Deckel ist drauf in der offenen Meisterklasse. Und das ging so: Er hat sich richtig wohlgefühlt. Hotel und Spiellokal, direkt an der Isar. Kurze Wege bis zu hübschen Restaurants mit leckerem Essen. Oft sah man in mit mehreren Spielern abends aus dem Hotel schlendern. GM Vincent Keymer, mit klarer Energie-Dosierung: „Die Einteilung ist klar: Vorbereitung ist hauptsächlich morgens. Der Abend ist zur Erholung da - spazieren gehen, Kopf freikriegen. Ich muss es jeden Tag schaffen, runter zu kommen.“ Das ist ihm gelungen, „in schöner Umgebung als willkommener Bonus“, wie er sagt. Der 20-Jährige hat – und dieser Faktor ist im Denksport nicht zu unterschätzen – in München seine innere Balance gefunden. Und ist seit heute vollkommen verdient Deutscher Meister – auch rechnerisch nicht mehr einholbar. Heute spielte er Remis gegen GM Rasmus Svane – das war vorhersehbar, das reichte. Keymer: „Ich habe vorher nicht drüber nachgedacht, wie es laufen könnte, aber ja: Es lief einfach gut.“ Oder, um es mit Bundestrainer GM Jan Gustafsson zu sagen: „Keymer in München – absolut überragend.“ Er finde es "wichtig und richtig, dass er mitspielt, sich den anderen stellt - und die damit hoffentlich auch motiviert, an sein Level zu kommen", sagte der Bundestrainer zum DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit und gratulierte dem neuen Champion.

  8. Und jetzt bringen sie sogar eine Team-Medaille und zwei Einzelmedaillen mit… Starker Auftritt der beiden jungen deutschen Teams beim Mitropa-Cup in Trencin (Slowakei). Beide Teams waren ausschließlich mit Talenten besetzt, weshalb es in erster Linie um Erfahrungen sammeln ging – und die Erwartungen gering waren. Doch mancher wuchs über sich hinaus – und so holte das DSB-Team in der offenen Klasse heute sogar eine Bronzemedaille. „Schade“, sagte Trainer GM Michael Prusikin, „vor dem Turnier hätten wir die Medaille gerne genommen, jetzt muss man sagen: Es war sogar mehr drin und wir sind ein bisschen enttäuscht.“ Im abschließenden Duell gegen Tschechien ging es um den Gesamtsieg, die Deutschen unterlagen mit 1,5:2,5, hatten letztlich 20 Mannschaftspunkte – die Tschechen 21,5. Ebenso wie die Slowakei. Heißt: Es fehlte ein halber Brettpunkt, ein 2:2 hätte für Gold gereicht. „Trotzdem super“, sagte Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler: „Die haben das richtig gut gemacht.“ Er freute sich vor allem für IM Marius Deuer – der holte sich seine zweite GM-Norm.

  9. Dresden 2026 – die nächste große Wegmarke für den Deutschen Schachbund. In der sächsischen Landeshauptstadt wird es, erstmals seit 2022 (damals in Magdeburg), wieder einen Deutschen Schachgipfel geben. Vom 16. bis 26 Juli 2026. Veranstaltungs- und Spielort wird das Maritim Hotel & Internationales Congress Center sein, mitten im Herzen der Stadt. Darauf einigten sich nach mehreren Treffen der Deutsche Schachbund mit seiner Präsidentin Ingrid Lauterbachund die Stadt Dresden mit Bürgermeister Jan Donhauser,sowie weiteren involvierten Ressorts der Stadt, die an der finalen Gesprächsrunde vor der Vertragsunterzeichnung teilnahmen. Die Stadt wird die Veranstaltung auch finanziell unterstützen. Jan Donhauser, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport sagt: "Bereits zur Schacholympiade im Jahr 2008 zeigte sich: Dresden kann Schach. Ich freue mich, dass wir auch im kommenden Jahr zeigen, dass Dresden sehr attraktiv für die Austragung von Meisterschaften im Spitzensport ist. Und Schach gehört auf jeden Fall dazu, immerhin spielt der USV Dresden in der 1. Bundesliga."

  10. Der eine oder andere Nationalmannschaftskollege übt sich schon seit einigen Runden in Galgenhumor. Immer mit einem verschmitzten Lächeln, Blick in Richtung Spitzenreiter. Kostprobe: „Vincent muss erstmal seine Aufgaben erledigen“, sagte GM Alexander Donchenko vor drei Tagen. Heute klang das dann so, mit Blick auf Donchenkos Partie in der neunten Runde: „Übermorgen verliert er natürlich.“ Klar doch, und in der Sahara gibt es neuerdings Eisbären. Es wirkt nicht so, als ob GM Vincent Keymer noch zu stoppen ist bei diesen 96. Deutschen Meisterschaften. Und das wissen mittlerweile alle. Der erste Kumpel gratuliert schon: „Ich denke, Vincent hat das Turnier im Prinzip gewonnen - zwei Punkte Vorsprung, das wird er sich nicht nehmen lassen. Stark, was er macht.“ Heute besiegte der Top-Favorit seinen ärgsten Verfolger GM Matthias Blübaum. Den letzten Rivalen schüttelte er somit ab, in souveräner Manier – und kann nun beschwingt dem Horizont entgegenreiten. Klar, heute ist eine Vorentscheidung gefallen, das weiß Keymer selbst. „Das bedeutet, wenn ich nicht alles einstelle und Matthias alles gewinnt – dann habe ich das Turnier bereits gewonnen.“ So ist es. Der eine Top-Favorit marschiert, sein weibliches Pendant stolpert. IM Dinara Wagner führt zwar immer noch hauchzart, kassierte aber heute ihre erste Niederlage gegen WFM Charis Peglau. Eine faustdicke Überraschung.

  11. Sandra Schmidt schwärmt. Fast könnte man glauben: Jetzt kommt ihr absolutes Lieblingsturnier. „Optisch ist es jedenfalls das schönste Turnier“, sagt die Chefin der Deutschen Schach-Amateur-Meisterschaft (DSAM), „man kann vom Frühstückstisch das Meer und die einfahrenden Fähren sehen. Das ist einfach traumhaft.“ Doch wer genauer nachfragt, der erfährt: In Wahrheit ist es nicht Sandra Schmidts Lieblingsturnier – sondern der absolute Favorit unter den DSAM-Stationen von Bella. Gestatten, Bella vom Burgenland. Ein belgischer Schäferhund – und das Maskottchen der DSAM. Sandra Schmidt und Bella reisten gestern spät an, heute Morgen zog die Schachexpertin unter den Vierbeinern ihr Frauchen schon raus. „Hier gibt es einen Hundestrand, den findet Bella richtig gut. Sie hat sich gefreut, alte Hundefreunde zu sehen, sie liebt das Meer“, so Sandra Schmidt. Wer die beiden treffen will, der muss also zur DSAM. Die macht vom heutigen Donnerstag (Start mit dem Blitzturnier) bis Sonntag Halt in Travemünde. Ein wirklich hübscher Ferienort an der Ostsee, mit einem Hafen für skandinavische Fähren. Fischrestaurants säumen die Ufer der Trave und der Strandpromenade – und es gibt, frag nach bei Bella: einen tollen Hundestrand mit netten, gastfreundlichen Vierbeinern.

  12. München 2025 läuft auf Hochtouren. Jetzt gibt es zwischendurch nochmal was auf die Augen. Ein sechsminütiges Impressionen-Interview – und ein Video-Interview mit einer bemerkenswerten jungen Frau. Es ist ihr erstes Mal als Turnierdirektorin. Wenn man sie täglich beobachtet, dann sieht man sie (wie früher der sprichwörtliche Ausputzer im Fußball) überall Löcher stopfen. Stress pur – und trotzdem lächelt sie die ganze Zeit. WIM Veronika Exler, 34, ist das strahlende Gesicht dieser Deutschen Meisterschaften in München 2025. Kurzum: Diese Frau macht nicht nur einen Riesenjob, sondern ist auch Beweis dafür, welch wichtige Rollen im Schachsport (der ja als zutiefst männlich gilt) auch von Frauen bekleidet werden. Und weil Veronika Exler dieses Turnier München 2025 so wichtig war und ist, hat sie gestern sogar ihren Mann Tobias Mayrhuber (der als Schachspieler allerdings auch viel Verständnis mitbringt) alleine Geburtstag in Wien feiern lassen. „Muss auch mal sein, bei so einem wichtigen Job, den ich gerade habe“, sagt sie.

  13. München und Schach – das ist derzeit eine einzige Symbiose. Wie heute durch ein Video bekannt wurde, spielte der französische Flügelflitzer des FC Bayern, Michael Olise während der Meister-Party im Münchner Rathaus am Sonntag Schach – online. Gerüchten zufolge hat der als introvertiert geltende Fußball-Star auch gefragt, ob er mal schnell weg darf von der langweiligen Veranstaltung (schon der 34. Meistertitel und wieder keine Stimmung, FCB!) – rüber ins Fat Cat. Weil da gerade richtig coole und meisterliche Schachspieler agieren - und die Atmosphäre einfach inspirierender ist. Und ja: Von wegen „Klötzchenschieber“, wie einst Kaiser Franz die eigene Schachabteilung volley genommen hat – heute waren wieder wahre Könner am Brett. Vor allem einer brillierte und zeigt bisher keine Schwäche. Bundestrainer GM Jan Gustafsson bringt das so auf den Punkt: „Vinny K.“, gemeint ist GM Vincent Keymer, “steppt ans Brett und rollt über die deutschen Meisterschaften wie ein Zug.“ Ein Intercity-Sprinter. Keymer hat nun 5,5 Punkte aus sechs Partien ergattert, ist mit 13 Punkten im Elo-Plus. „Das ist nicht mehr normal“, schwärmte Gustafsson mit Blick auf „die stärksten nationalen Titelkämpfe seit Jahrzehnten.

  14. Bei den Deutschen Meisterschaften, die derzeit in München laufen, ist das Logo des Unternehmens aus Meißen überall zu sehen: UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG.Die UKA und der Deutsche Schachbund haben in diesen Tagen ihre Partnerschaft verlängert. Eine Kooperation, die es bereits seit 2011 gibt. “Wir freuen uns, dass mit der UKA ein ebenso verlässlicher wie wichtiger Partner weiterhin an unserer Seite steht”, betonte Ingrid Lauterbach, die Präsidentin des Deutschen Schachbundes. Und das für weitere zwei Jahre, die dem DSB auch wirtschaftliche Sicherheit geben. Die UKA fördert in erster Linie den Leistungssportbereich, ist auch offizieller Hauptsponsor der Nationalmannschaften.

  15. Eines ist WGM Josefine Heinemann wichtig. „Nochmal großen Dank an Yuri Yakovic, der das sehr gut gemacht hat“, sagt die Aktivensprecherin des Deutschen Schachbundes. Bleibt die Frage: Was muss der neue Bundestrainer der Frauen können, um die Optimal-Besetzung mit Blick auf die im Herbst in Batumi (Georgien) stattfindende Team-Europameisterschaft zu sein? Beim Deutschen Schachbund sind die ersten Bewerbungen eingegangen, mittlerweile gibt es auch eine offizielle Ausschreibung, die wir hier veröffentlichen. Doch über das Formale der Ausschreibung hinaus, mit all ihren dort aufgeführten Anforderungen, gibt es einiges, was Bewerber und Bewerberinnen wissen müssen – und erfüllen sollten. „In erster Linie muss er oder sie auf uns Spielerinnen eingehen können“, sagt Josefine Heinemann, „wir haben hier viele unterschiedliche Charaktere. Kritik ist ganz wichtig – aber sie sollte immer konstruktiv sein. Und wir brauchen einen guten Team-Kapitän.“

  16. Die Welt ist klein. Die Schachwelt noch kleiner. Heute trafen sich bei den Deutschen Meisterschaften in München zwei Männer, die sich bisher nicht kannten – und doch was gemeinsam haben: Turnierfotograf Stev Bonhage und ein großer Mann des deutschen Schachsports: Professor Dr. Robert Klaus Freiherr von Weizsäcker. Der ehemalige DSB-Präsident (in dessen Amtszeit die Olympiade 2008 in Dresden stattfand) und Fernschach-Nationalspieler machte heute den ersten Zug. Fotografiert von Bonhage, dessen Uropa Franz Eiche, aus der DDR geflohen, einst der Fahrer von Bundespräsident Richard von Weizsäcker war – der Vater von Robert von Weizsäcker. “Als ich meiner Oma am Telefon berichtet habe, wen ich heute getroffen habe, hat sie vor Freude angefangen zu weinen”, sagte Bonhage. Klar, dass die beiden sich einiges zu erzählen hatten. Am Rande eines Turniers, das “wirklich in einem außergewöhnlichen Ambiente stattfindet”, schwärmte von Weizsäcker: “Ein faszinierender Spielsaal.” Dann ging es sportlich in der Black Box ans Eingemachte, Top-Favorit GM Vincent Keymer ließ beim Remis gegen GM Dennis Wagner heute erste Federn. Ebenso IM Dinara Wagner, die zwar auch weiter führt - aber von WGM Jana Schneider über weite Phasen schwer unter Druck gesetzt wurde und nur noch ein Remis schaffte.

  17. Bergfest beim Mitropa-Cup. Das junge deutsche Männerteam steht mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf dem dritten Platz. “Ja, es ist oft eineFloskel, aber sie trifft in diesem Fall auch wirklich zu”, sagt TrainerGM MichaelPrusikin. Drei Spieler sind im Soll, währendIMMariusDeuermitvier Punktenaus fünf Partienam erste Brett aufKursGM-Norm liegt.Allerdings waren die erstenfünfRunden dasPflichtprogramm,ab jetztkommt die Kür, bei der wir gegen die obere Tabellenhälfte zu spielen haben”, soPrusikin.