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  1. Deggendorf. Da war doch was? Ja, hier wurde im April der Düsseldorfer Schachklub 1914/25 zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte (nach 1955 und 1960) Deutscher Meister, bei der Zentralen Endrunde der Bundesliga. Ohne Niederlage, nur dem Vorjahresmeister SC Viernheim gelang es noch, dem neuen Titelträger zum Abschluss ein Unentschieden abzunehmen. Am Ende hatte der DSK einen Vorsprung von drei Mannschaftspunkten und 6,5 Brettpunkten. Nun kehrt der Meister zurück an den Ort des Triumphes. Die Schach-Bundesliga startet am Wochenende mit ihrer ersten Doppelrunde. Unter völlig neuen Vorzeichen für Düsseldorf. „Wir werden gegen den Abstieg kämpfen“, sagt Teamchef Jan Werner dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit. „Ich habe natürlich einige Gespräche geführt, aber viele Spieler haben wir aus finanziellen Gründen nicht bekommen.“

  2. Nach drei intensiven Spielrunden kristallisieren sich die Spitzenteams heraus. In der Gruppe 50+ sind die Württemberger noch ohne Punktverlust und haben die souveräne Tabellenführung. Bei den Über-65-Jährigen sind Baden und Bayern ebenfalls ungeschlagen, es bahnt sich dort ein Kopf-an-Kopf-Rennen an. Seniorenschach-Referent Wolfgang Cleve-Prinzfasst das Geschehen bei der Senioren-Mannschaftsmeisterschaft zusammen.

    Die bisherigen Top-Scorer mit 3/3:

    • 65+ FM Bernd Schneider, Badischer Schachverband, zeigt beeindruckende Konstanz
    • 50+ FM Olaf Raitza, Berliner Schachverband, punktet zuverlässig für sein Team
  3. Sportlich läuft es unspektakulär, man könnte auch sagen: ernüchternd. Paul David Peglau vom Schachzentrum Seeblick ragt aus der deutschen Riege heraus. Er kratzt im U12 Open mit drei Punkten aus vier Partien zumindest an den Top Ten. „Paul David ist insgesamt auf einem sehr guten Weg“, sagt Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler. Andere, so Vökler, würden „kräftig Lehrgeld zahlen“, weil sie nicht erwartet hätten auf so starke Gegner zu treffen. Beispiel David Kovacs in der U8 – laut Elo-Liste an Nummer vier gesetzt, aktuell auf Rang 139. Es bewahrheite sich, so Bernd Vökler, was er im Vorfeld der Kadetten-WM U 8 bis U12 in Almaty prognostiziert habe: Elo-Zahlen, teilweise sogar bei null, sind Schall und Rauch, wenn die Spielerinnen und Spieler aus Ländern kommen, wo die Turniere nur rudimentär erfasst werden. Man könnte, in Anlehnung an Michael Endes literarische Figur des Scheinriesen von Elo-Scheinzwergen sprechen. Wird der Scheinriese immer kleiner, je näher er kommt - so wird der Scheinzwerg immer größer, je näher er auf dem Brett vorrückt. So verbieten sich vermutlich – wie erwartet - Medaillenträume für die neunköpfige DSB-Equipe. Aber die Talente erleben trotzdem sehr viel, wie aus dem Bericht von Delegationsleiter FM Hendrik Hoffmann hervorgeht:

  4. Die 33. Deutschen Senioren-Mannschaftsmeisterschaften der Landesverbände wurden am 21. September 2025 in Bad Soden-Salmünster feierlich eröffnet. Bürgermeister Dominik Brasch und die Präsidentin des Deutschen Schachbundes, Ingrid Lauterbach, begrüßten die Teilnehmer im Spessart FORUM Sport Bad Soden-Salmünster persönlich. Geleitet wird das Turnier von Wolfgang Cleve-Prinz,dem Referenten für Seniorenschach beim DSB, und den beiden Schiedsrichtern Sandra Schmidt und Ralph Alt.

    Die Veranstaltung ist ein bedeutendes Ereignis im deutschen Seniorenschach und bietet nicht nur spannende Partien, sondern auch eine Plattform für Begegnung und Austausch unter den Landesverbänden.

  5. Die Frauenbundesliga hat am Wochenende begonnen – ohne große Überraschung. Die großen Favoriten SC Bad Königshofen, OSG Baden-Baden und SK Schwäbisch Hall gewannen ihre beiden Duelle – und liegen gleich vorne. Wobei: Einen Knalleffekt auf dem Brett gab es doch. Paul Meyer-Dunker, der Präsident des Berliner Schachverbandes, ballte am Sonntag die Faust, „Das ist ziemlich genial“, schwärmte er, „eine faustdicke Überraschung.“ Am zweiten Spieltag besiegte Aufsteiger SC Kreuzberg das Liga-Urgestein Rodewischer Schachmiezen mit 3,5:2,5. Und das trotz teilweise sehr deutlicher Elo-Unterzahl an allen Brettern außer dem ersten, wo Neuzugang WIM Sonja Bluhm (2213 Elo) gegen WGM Fiona Sieber (2191) gewann. Meyer-Dunker: „Das zeigt, welch toller Geist in dieser Mannschaft herrscht und das auch gegen Mittelklasseteams was zu machen ist.“ Die Kreuzberger Mannschaftsführerin Brigitte Große-Honebrinksprach von einem "vollauf verdienten Sieg".

  6. Es wären die erste Mannschafts-Weltmeisterschaften auf deutschem Boden für die Altersklasse Ü50 und Ü65 seit dem Jahr 2018 - damals, wie auch 2016, fand die Team-WM in Radebeul statt. 2015 war Dresden der Gastgeber. "Ja, wir wollen die Senioren-WM 2027 - und haben in diesen Tagen unsere Bewerbung eingereicht", sagt Ingrid Lauterbach. Die DSB-Präsidentin hat sich zuletzt mit der Präsidentin des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt, Claudia Meffert, eng abgestimmt. Als Austragungsort ist das Maritim-Hotel in Magdeburg vorgesehen – ein zentral gelegenes, etabliertes Veranstaltungszentrum mit ausgezeichneter Infrastruktur für Schachgroßereignisse. Das zeigte das Hotel Jahr für Jahr bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft - und natürlich auch beim letzten Schachgipfel, im August 2022. Die WM würde in ein ganz besonderes Jahr fallen: 2027 feiert der DSB sein 150-jähriges Bestehen. "Eine Senioren-Weltmeisterschaft wäre ein Höhepunkt dieses Jubiläumsjahres und ein starkes Signal für den internationalen Schachsport", so Lauterbach.

  7. Morgen startet die Frauenbundesliga in ihre neue Saison. Der SC Bad Königshofen ist nicht nur Titelverteidiger, sondern auch Ausrichter der zentralen Endrunde. Noch vor dem Ligastart haben der Vereinsvorsitzende Klaus Müller und der DSB-Verantwortliche für die Frauenbundesliga, Klaus Deventer, eine Einigung erzielt über den Unterdeckungszuschuss von Verbandseite. Der Termin ist nun im großen Kursaal von Freitag, 17. April, bis Sonntag, 19. April 2026. Eine Liveübertragung wird es auch geben. "Wir haben ja schon gezeigt, dass wir Bundesliga-Endrunde können", so Müller, "und wir waren der erste Frauenbundesligist der Liveübertragung gemacht hat, schon im ersten Jahr 2008, als wir in die FBL aufgestiegen sind." Es scheint also alles angerichtet für einen würdigen Saisonausklang in einer Liga, die nicht nur gespickt ist mit Top-Spielerinnen, sondern auch mit ungewöhnlichen Familienkonstellationen. Im dritten Teil unserer DSB-Serie "Familienliga Bundesliga" beleuchten wir heute die drei Schwestern vom Kreuzberg. Vom 66 Meter hohen Kreuzberg im Viktoriapark hat der Berliner Stadtteil seinen Namen - und hier ist der Aufsteiger SC Kreuzberg daheim.

  8. Eines vorneweg: GM Magnus Carlsenwar dann doch nicht da. Tatsächlich hatte sich ein Witzbold online unter diesem Namen für die Veranstaltung angemeldet - die Teilnehmer warteten dann vergeblich auf den Norweger. Es wurde aber auch ohne den Größten unter den Großmeistern zu einer starken Veranstaltung. Vermutlich wäre es auch nicht so richtig Carlsens Thema gewesen... Stuttgart-Weilimdorf wurde dieser Tage zum Treffpunkt für alle, die das Mädchen- und Frauenschach in Deutschland voranbringen wollen. In den einladenden Räumlichkeiten des SV Stuttgart Wolfbusch 1956, die von Gabriele Häcker zur Verfügung gestellt wurden, fand die erste Regionalkonferenz des gemeinsamen Projekts von Deutschem Schachbund (DSB) und Deutscher Schachjugend (DSJ) statt.

  9. Darf man das vorher so sagen, ohne dass mangelnder Ehrgeiz unterstellt wird? Natürlich, sagt Dr. Elena Trunz, denn es sei ja nun einmal die Wahrheit. „Wir haben keine Ambitionen auf eine Top-Platzierung“, sagt die Spielerin des SV Hemer 1932. Wieder mal drinbleiben, möglichst ohne bis zum Ende zu zittern wie in der vergangenen Saison – das ist das Ziel für die neue Bundesligasaison. 2024 war Hemer nach dem Abstieg im Jahr zuvor direkt wieder aufgestiegen. In eine Liga, die gespickt ist mit Weltklassespielerinnen – aber eben auch mit einige Familien-Konstellationen. In Hemer stellt Familie Trunz gleich drei Mitglieder für das Team. Teil zwei unserer Serie zum Start der Frauenbundesliga. Für das Erstligateam treten neben Elena Trunz auch noch ihre Töchter WFM Michelle Trunz, 17 Jahre alt, und Tamila Trunz, 15, an. Womöglich, wie Bundesnachwuchstrainer IM Bernd Vökler mutmaßt, zwei angehende Spielerinnen, die durchaus eine Chance hätten, einmal semi-professionell Schach zu spielen. „Das sind zwei große Talente. Die sind hungrig auf Erfolg, weshalb ich ihnen noch sehr viel zutraue - wenn sie Geduld haben.“ Zum Start geht es für sie mit dem SV Hemer 1932 gegen die Schachfreunde Deizisau (Samstag) und gegen den SK Schwäbisch Hall (Sonntag).

  10. Acht Jungs, ein Mädchen. „Leider nur ein Mädchen“, sagt IM Bernd Vökler. Trotzdem freut sich der Bundesnachwuchstrainer auf ein leidenschaftlich für den DSB spielendes Team bei der Kadetten-WM, der Jugend-Weltmeisterschaft in der kasachischen Millionenstadt Almaty. Kasachstan grenzt im Norden an Russland und hat im Süden und Osten gemeinsame Grenzen mit Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und China. „Usbekistan“, so Vökler mit einem Lächeln, „das ist für eingefleischte Schachfans natürlich gerade der Hotspot schlechthin – aber das ist eine andere Geschichte.“ Die von GM Matthias Blübaum, der sich in Samarkand für das Kandidatenturnier zur WM qualifiziert hat. Die Talente starten am Freitag in ihre erste Runde.

  11. Die Frauen-Bundesliga startet am kommenden Wochenende. Mit einem Großaufgebot an Top-Spielerinnen. Die OSG Baden-Baden hat das Verpassen des Titels im vergangenen Jahr offenbar so gewurmt, dass sie gleich mit vier Großmeisterinnen antritt. Auch der Schachklub Schwäbisch Hall, alles andere als zufrieden mit Rang drei in der letzten Saison (schlechteste Platzierung seit 2014) hat wieder ein Top-Ensemble beisammen - wenngleich man deutsche Spitzenspielerinnen hier vergeblich sucht. Es gibt erneut ein georgisches Spielerinnen-Gerüst. Und natürlich ist da auch noch der Titelverteidiger SC Bad Königshofen, immer für eine Überraschung gut. Aber im Schatten dieser prominent besetzten Teams ist diese neue Frauen-Bundesliga trotz des Abstieges des SZ Seeblick Dippoldiswalde mit Familie Peglau auch - eine Familie-Liga. Das Team Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Schach-Bundes hat sich drei familiäre Konstellationen genauer angesehen. Wir legen los mit einer Story über den Chemnitzer SC Aufbau 95. Der absolute Außenseiter. Nimmt man die besten acht gemeldeten Spielerinnen, ergibt sich ein Elo-Schnitt von 1958 – nominell letzter Platz. Zum Vergleich: Baden-Baden kommt auf 2449 Elo, Schwäbisch Hall auf 2408. Wie heißt es oft so schön phrasenhaft im Sport: Chemnitz hat keine Chance – und genau die wollen sie nutzen.

  12. Es wirkte lange, als könne er das alles kaum fassen. „Ich bin sehr glücklich, muss aber erstmal realisieren, dass ich das geschafft habe“, teilte er dem DSB kurz nach seinem größten Erfolg mit. GM Matthias Blübaum fand sich plötzlich in einer völlig neuen Rolle wieder. Im Rampenlicht. Er musste Interviews und Autogramme geben, was bekanntlich so gar nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Dann ging es auch noch auf die Bühne, wo ihm FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich seinen „Boarding Pass“ fürs Kandidatenturnier überreichte. Außerdem ist er um 75.000 Dollar reicher. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Turnier“, sagte Blübaum dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit: „Reicht das so?“ Damit hätte er es am liebsten abgetan. Aber natürlich ist da mehr. Doppel-Europameisterschaft hin oder her, was gibt es Größeres als von der Teilnahme an einer Schach-WM träumen zu dürfen? Er gehört nun zu den acht Großmeistern, die im kommenden Frühjahr um den Platz an jenem Brett kämpfen werden, an dem Ende 2026 GM Dommaraju Gukesh seinen Titel verteidigen will. „Einfach ein riesiger Erfolg. Ich habe das überhaupt nicht erwartet. Das Turnier verlief sehr gut und ich war auf einmal immer an der Spitze“, sagte er und atmete nach elf anstrengenden Runden in zwölf Tagen tief durch: „Zum Glück war es zum Schluss genug Remis zu spielen.“

  13. Als der Bundestrainer ihm gratulierte, blieb sich der stets sachlich wirkende GM Matthias Blübaum selbst treu: „Jo, das war okay“, schrieb er zurück an GM Jan Gustafsson. Der hatte seinen Nationalmannschafts-Schützling zu einem Turnier beglückwünscht, das „ganz okay“ gewesen sei. Norddeutscher und ostwestfälischer Humor in Reinkultur, in der Stunde des großen Triumphes. Es war eine Sternstunde fürs deutsche Schach. Zum ersten Mal seit 34 Jahren (nach GM Robert Hübner1991) hat ein deutscher Großmeister wieder die Chance, sich für eine Schach-WM zu qualifizieren. Der Lemgoer schaffte es über das FIDE Grand Swiss in Samarkand, wo er 7,5 Punkte holte und danach sagte: „Ich hätte niemals erwartet, dass ich das schaffen kann. Umso schöner, dass es geklappt hat.“ Das sei auch „schön für die deutschen Fans“. Blübaum wird im kommenden Jahr (Zeit und Ort stehen noch nicht fest) gegen sieben weitere Großmeister antreten, um den Herausforderer von Weltmeister GM Dommaraju Gukesh zu ermittelt, der – ganz nebenbei – ein schwaches Turnier spielte und deutlich an Elopunkten (minus 14) verlor, während Blübaum (plus 22) kräftig zulegte. Da geriet selbst Jan Gustafsson, und das kommt wahrlich selten vor, ein wenig aus der Fassung: „Eine unglaubliche Sensation, eine unglaubliche Leistung von Matthias Blübaum. Eine absolut verrückte Leistung von Matthias.“ Und eine historische dazu.

  14. „Es geht darum, Mädchen in den Schachpsort reinzuziehen“, sagt WFM Nadja Jussupow, „und sie dauerhaft zu halten.“ IM Bernd Vökler fügt hinzu: „Was braucht es, um junge Mädchen zum leistungsorientierten Training mit dem Ziel einer vergleichbaren internationalen Spielstärke, zu begleiten?“, fragt der Bundesnachwuchstrainer: „Genau, ein Konzept.“ Das Konzept, das Nadja Jussupow, Bernd Vökler und federführend Kevin Högy entwickelt haben, wurde bisher von GM Artur Jussupow und Nadja Jussupow betrieben, lief über ihre Schachschule – und geht nun offiziell an den Deutschen Schachbund. Jussupow, die DSB-Referentin für Frauenschach wird gemeinsam mit Bundesnachwuchstrainer Vökler mindestens ein, vielleicht sogar zwei oder drei Mädchen-Teams in der Altersklasse U12 für die Jugend-Mannschafts-Europameisterschaft im Juli 2026 in Tschechien ins Rennen schicken. Das Projekt startet im Oktober – und auch GM Elisabeth Pähtz ist mit dabei.

  15. Eine Prognose vom Bundestrainer? Schwer. Er wolle „keinen Druck machen“ und „einen Hype vermeiden“, sagt GM Jan Gustafsson auf Nachfrage des DSB-Teams Öffentlichkeitsarbeit: „Gerne mehr nach der letzten Runde.“ Diese letzte Runde hat es in sich beim FIDE Grand Swiss in Samarkand. Zwei deutsche Topspieler haben noch die Chance, ein Ticket für das WM-Kandidatenturnier im Frühjahr nächsten Jahres zu ergattern: GM Vincent Keymer und GM Matthias Blübaum, die sich in der vorletzten Runde in einem sechsstündigen „Nervenkrimi“, wie IM Georgios Souleidis kommentierte mit einer Punkteteilung trennten. Keymer war sichtlich verärgert und enttäuscht, Blübaum entschuldigte sich bei seinem Nationalmannschaftskollegen mit teilweise drastischen Worten, sprach mehrfach von Glück: „Ich habe es vermassle, hätte eigentlich verlieren müssen. Es ist im Grunde lachhaft, dass ich hier ein Remis mitnehme.“ Erst patzte Blübaum, dann patzte Keymer – und Blübaum kämpfte. „Es ist eigentlich ein Wunder, dass ich so schlecht gespielt habe und einen halben Punkt mitnehme“, sagt er danach selbstkritisch.

  16. Die froheste aller frohen Kunden vorneweg: Es geht wieder los! „Es kribbelt, ich bin schon ganz aufgeregt“, sagt Sandra Schmidt, die Turnierchefin. Seit heute, 19 Uhr, können sich die Freundinnen und Freunde der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft wieder für die kommende Turnierserie anmelden, die im November aus der Pause zurück kommt. „Chessemy – The Big Greek Academy“ wird bei der Turnierserie wieder als Hauptsponsor dabei sein. Und es gibt weiteren Support: „Die DSAM ist eine geniale Erfolgsgeschichte, die auf einzigartige Weise Schach als Sport und Kulturgut verbreitet“, sagt Thomas Weischede. Was liegt also näher, so der Vorsitzende der Emanuel Lasker Gesellschaft (ELG), als die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft zu unterstützen? Das wird in der kommenden Saison geschehen. „In ganz Europa gibt es keine vergleichbare Turnierserie für den Amateursport“, schwärmt Weischede: „Jedes Jahr ein neuer Teilnahmerekord. Jedes Jahr finden immer mehr Schachfreunde über die DSAM den Einstieg ins Turnier- und Vereinsschach. Jedes Jahr übertrifft sich das Organisationsteam rund um Sandra Schmidt aufs Neue mit einer perfekten Durchführung, die alles bietet, was das Amateur-Schachherz begehrt.“ Und da die Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft für die Schachkultur hierzulande so wichtig ist und die Lasker-Gesellschaft die Schachkultur fördert, findet nun zusammen, was zusammengehört.

  17. Faszination Fernschach. Es dauert Jahre, bis Titel vergeben werden. Geduld und Ausdauer sind gefragt. Einmal mehr auch jetzt. Nach fast drei Jahren Spielzeit ist das Finale der 33. Weltmeisterschaft beendet. Es war eine kuriose WM, was ein Fakt zeigt: Zehn Spieler teilen sich den ersten Platz und sind nun gemeinsame Weltmeister. Darunter der Deutsche Olaf Hesse. Diese Kuriosität hat den Hintergrund, dass drei Jahre eine lange Zeit sind – und viel passieren kann. In diesem Fall mit einem tragischen Background: ein Todesfall. Der mehrfache Fernschach-Weltmeister GM Aleksandr Surenovich Dronovist am 7. Dezember 2023 verstorben. Er starb während des laufenden Wettbewerbes, der im November 2022 begonnen hatte.Aufgrund seines Todes wurden die ausstehenden Partien des Turniers als kampflose Punkte an die verbliebenen Spieler vergeben – das sorgte für eine gewisse Verzerrung des Tableaus. "Das ist natürlich ein trauriger und unglücklichre Umstand", sagt Olaf Hesse aus dem sächsischen Freiberg dem DSB-Team Öffentlichkeitsarbeit, "und es fühlt sich auch seltsam an, dass man sich den Titel mit neun anderen teilen muss - aber ich habe mir meinen Traum erfüllt." Zur 33. Fernschach-WM möchte er im Selbstverlag auch ein Buch schreiben, so wie er es 2017 schon einmal getan hat.